Samstag, 25. August 2012

Wo die Liebe hinfällt...


 ...da bleibt so manches hinterlassen...

Seine gesamte Pracht hat er innerhalb der letzten Wochen verloren, unser stolzer Pfauenmann, und ich war beinah täglich am einsammeln....werde nicht müde, das schillernde Farbenspiel zu geniessen, und die schönen Federn an verschiedenen Orten auch weiterhin erstrahlen zu lassen.  Auch andere Augen kann ich damit zum strahlen bringen, wenn ich sie weiterreiche, was ich auch gerne tue, weil nur von diesem einen Vogel eine beträchtliche Menge an verschiedenen Feder-Exemplaren anfällt.

Was für eine erstaunliche Einrichtung der Natur, dass Vögel ihre Schmuck- und Schutzattribute abwerfen und immer wieder neu erzeugen können: bei dieser Fülle kommt das einer Verschwendung gleich, macht aber zusätzlich Sinn in unserem Fall, weil das Winterquartier etwas enger bemessen ist als der Sommerauslauf.

Was mich beim Anblick dieser 'Hinterlassenschaft' besonders nachdenklich stimmt, ist der Gedanke an menschliche Abwurfprodukte, welche nicht nur tagein tagaus nicht zu übersehen sind, ganz zu schweigen von dem was jeder einzelne Mensch nach seinem Tod hinterlässt. Dieses Thema tritt spätestens dann an uns Erdgeborene heran, wenn ein Todesfall in der Familie uns jäh aus dem Alltag reisst. Die Trauer darf und soll ihren Platz bekommen, aber trotzdem ist das grosse Aufräumen unvermeidlich und die Verbindung zum eigenen Ordnungs-Status schnell hergestellt. 
Wie schön wäre doch die Vorstellung, dass nach meinem Ableben niemand meinetwegen die Hände überm Kopf zusammenschlagen muss, weil es beinah ein Ding der Unmöglichkeit wäre, allem beizukommen, was getan werden muss. - Ein paar schöne Kleider und andere erfreuliche Dinge, welche gerne in Empfang genommen werden, und das war's, oder vielmehr, das wäre ideal.
Ob ich es (noch) schaffe, dieses Ziel in meinem jetzigen Leben zu erreichen?

* * *